Wisst Ihr noch
Freitag, 21. September 2007
18. Spieltag 1. Mannschaft Bezirksliga
25.02.2005
BSC Schweinheim - Blau Weiß Leinach 5:1 (2:0)
Der BSC hat schon in der Vorrunde bewiesen, dass die Mannschaft auf dem eigenen Rasen einiges bewegen kann. Von der Heimstärke hatte auch der Tabellenführer mitbekommen, und dennoch waren die Spieler überrascht, wie stark die Schweinheimer begannen - als hätte es überhaupt keine Winterpause gegeben.
Vom Anpfiff an setzte der BSC die Gäste unter Druck, war äußerst zweikampf- und laufstark, machte die Räume eng, ließ die Blau-Weißen überhaupt nicht zur Entfaltung kommen und betrieb ein Forechecking, das schon am gegnerischen Strafraum begann. Die spielstarken Leinacher fanden so nie in ihren Spielrhythmus und mussten nach 90 Minuten einsehen, dass an diesem Tag der BSC übermächtig war. Nach einer tollen Vorarbeit von Marcel Heller erzielte Thomas Spatz bereits in der 18. Minute den Führungstreffer.
Ganz kurz wurde der Schweinheimer Express aufgehalten, als Hoa van Tran nach einer Tätlichkeit die Rote Karte sah, und so die Gastgeber ab der 32. Minute in Unterzahl weiterspielen mussten. Vielleicht wäre es sogar noch knapp geworden in der zweiten Hälfte, hätte nicht kurz vor dem Seitenwechsel Andreas Ullrich begonnen, ernst zu machen. Nach einem Traumpass von Stefan Spatz, war Annehmen, Mitnehmen und Abziehen aus vollem Lauf eine flüssige Bewegung, die mit einem sehenswerten Tor belohnt wurde. Nach der Pause verlegten sich die Schweinheimer auf das Kontern und wollten die Gäste kommen lassen.
Dochdie taten das auch in Überzahl nur selten und hatten so auch keine nennenswerte Torchance. So setzte Ullrich seine Mission Hattrick fort und vollendete diesen in der 75. und 80. Minute. Sein drittes Tor wurde von Patrick Ostheimer aber auch mustergültig aufgelegt. In der 83. Minute dann ein kleines Märchen, weil der eben erst eingewechselte Wolfgang Zang, der einen Tag zuvor der glückliche Vater eines Sohnes wurde, auf 5:0 erhöhte.
Ganz zum Ende schafften die Blau Weißen noch den Ehrentreffer, am vollkommen verdienten Kantersieg änderte dies aber nichts mehr.
Aufstellung: Mathias Spinnler, Florian Müller, Aken Erdogan, Stefan Spatz (75.Christian Rosenberger), Michael Staudt, Hoa van Tran, Andre Gall (65. Dominick Wulzinger), Thomas Spatz, Andreas Ullrich (83. Wolfgang Zang), Patrick Ostheimer, Marcel Heller.
Tore: 1:0 T. Spatz (18.), 2:0 Ullrich (45.+1.), 3.0 Ullrich (75.), 4:0 Ullrich (80.), 5:0 Zang (83.), 5:1 A. Kurz (88.)
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte: Van Tran (32, Schweinheim)
Zuschauer: 200
Donnerstag, 8. Juni 2006
Interview im Main Echo
Aschaffenburg. 19 Jahre ist er alt, seit der D-Jugend spielt er beim BSC Schweinheim Fußball und am vergangenen Samstag wurde er kurz nach 21 Uhr zum »Helden« von Schweinheim. Dominik Schreck hatte als letzter der 22 Schützen des Elfmeterschießens verwandelt und den BSC in die Bezirksoberliga geschossen.
Vor rund drei Wochen spielte Dominik noch in der A-Jugend. Doch am 14. Mai sollte es soweit sein: er wurde im Bezirksligaspiel gegen den TSV Kleinrinderfeld zum ersten Mal in einem Pflichtspiel eingewechselt, und schoss dort das zwischenzeitliche 3:1 (Endstand 3:3). »Ich dachte, dass sich so etwas nicht mehr toppen lässt. Ich habe danach zum 18-Mann-Kader gehört und doppelt trainiert, also bei der Jugend und der ersten Mannschaft«, erinnert sich der 19-jährige.
Im letzten Saisonspiel gegen den VfL Mönchberg (28. Mai, 7:1) wurde sein Trainingseifer belohnt und er spielte von Anfang an. Dennoch war die Hoffnung im Relegationsspiel gegen den TSV Knetzgau im Kader zu stehen eher gering, da sich einige Rekonvaleszenten wieder zurückmeldeten. Um so größer war die Freude, als Trainer Michael Fecher ihn in der Mannschaftsbesprechung am Freitagabend in den Kader berief.
Der Tag der Entscheidung
Am Samstagmittag ging es nach einer kurzen Besprechung um 15.15 Uhr im Bus nach Würzburg. Um 16.30 Uhr angekommen, machte man sich mit dem Platz vertraut, anschließend ging es zum Umziehen in die Kabine. »Als wir zum Warmlaufen auf den Platz kamen, waren die Fanbusse des BSC gerade vorgefahren. Die Stimmung unserer Fans war einmalig, da war das erste Gänsehautgefühl und mir ist es eiskalt den Rücken heruntergelaufen. Das war aber noch nichts im Vergleich zu dem was wir erleben sollten. Als die Mannschaftsaufstellungen vorgelesen wurden und wir auf den Platz kamen, da brachen bei den Fans alle Dämme«, erinnert sich Dominik.
Danach nahm er auf der Bank Platz und litt »Höllenqualen.« Zu Tode betrübt nach dem 0:1-Rückstand, oben auf nach der 2:1-Führung, am Boden nach dem erneuten Rückstand (2:3), mit einer Erleichterung zum 3:3 in die Pause. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
»Feuer machen« beim Aufwärmen
»Die Pausenansprache habe ich gar nicht mitbekommen, weil der Trainer sagte wir sollten uns warm machen. Als er aus der Kabine kam, meinte er dann wir sollten ein bisschen Feuer machen. Da war klar, eine Einwechslung ist möglich.« Dennoch blieb es bei einigen Dehnübungen, denn das Spiel war einfach zu spannend, um den Blick vom Spielfeld zu nehmen. Dann der Ruf, den jeder Bankspieler während eines Spiels gerne hört: »Dominik, komm her«, lauteten die drei magische Worte des Trainers und die Nervosität steigerte sich. Der Jubel der Fans ließ aber nur einen Gedanken zu: »Konzentriert spielen und mach' keine Fehler.« Dies sollte dem Youngster auch gelingen. Wenig spektakulär nach vorne, aber auch kein großer Fehler - eine solide Partie. Bis zum Elfmeterschießen blieb es beim 3:3.
»Ich schieße niemals«
»Ich habe nach dem Schlusspfiff, nein eigentlich schon am Freitagabend gesagt, ich schieße niemals einen Elfmeter«, war Dominik überzeugt. Denn da erinnerte er sich an eine Begebenheit vor rund zwei Jahren. Bei der Jugend und im Training hatte er oft Elfmeter geschossen, doch bei einem A-Jugend-Hallenturnier vergeigte er in einer Partie gleich zwei Elfmeter. Seitdem wollte er keinen mehr schießen. Ein Problem sollte dies gegen Knetzgau auch nicht werden, gab es doch recht schnell fünf willige Schützen. Doch dann nahm das Drama seinen Lauf - es wurden immer weniger Schützen. Die Nervosität steigerte sich ins Unermessliche. Nur noch drei, Christian Rosenberger, Mathias Spinnler (Torwart) und Dominik Schreck.
Spatz der Elfmeterflüsterer
»Ich muss sagen, ohne unseren verletzten Spieler Stefan Spatz hätte ich es nicht geschafft. Er stand in Krücken neben mir und flüsterte mir immer wieder ein »Du schaffst es.« Dann kam Rosi der verwandelte. Mir war klar, ich muss ran.« Doch dann riet Stefan Spatz dem Coach erst den Torwart schießen zu lassen - ein Aufschub. »Ich habe gar nicht gesehen, dass der 21. Elfmeter verschossen wurde. Erst als alles um mich herum jubelte, wusste ich, jetzt machst du ihn rein«, war er sich sicher. Die Worte: »Du schaffst es« und »Jetzt machst du ihn rein«, begleiteten ihn auf dem Weg zum Elfmeterpunkt. Jahrelang hatte er flach unten rechts geschossen, doch diesmal wollte er den Ball links oben versenken. »Als das Netz wackelte war dies eine Riesenerlösung, ich bin losgelaufen, hab mich umgedreht und sah eine blaue Wand von Spielern auf mich zukommen. Dann hab ich eine Rolle gemacht und mich hingelegt. Kurz darauf lagen mindestens 20 Mann auf mir. Dann eine Sektdusche, das war der bisher schönste Tag.«
Carsten Meier
Samstag, 3. Juni 2006
Relegationsspiel zum Aufstieg in die BOL
BSC Schweinheim - TSV Knetzgau 12:11 n.E. (3:3,3:3)
Seit einigen Wochen denkt die Deutsche Fußball Liga (DFL) laut darüber nach, wieder Relegationsspiele zur Bundesliga auszurichten. Die fast 600 Zuschauer der Partie BSC Schweinheim gegen TSV Knetzgau würden bei einer Umfrage, was sie über diese Möglichkeit denken, einheitlich mit »ja« stimmen. Denn dieses Spiel in Würzburg hatte alles, was ein Fußballherz höher schlagen, und das Herz eines Fans ab und zu aussetzen läßt. Rund eine Woche vor der WM in Deutschland durften alle Beteiligten die Faszination Fußball miterleben.
Frei von taktischen Zwängen präsentierten beide Mannschaften von Beginn an das, was sie gut können, nämlich Angriffsfußball vom Feinsten. »Die Atmosphäre war unbeschreiblich. Schon beim Einlaufen hattest du als Spieler ein Gänsehaut-Feeling. Das Stadion war fest in BSC-Hand, obwohl auch Knetzgau mit zwei Bussen angereist war«, versuchte der BSC-Joker und Ausgleichstorschütze Christian Rosenberger zu beschreiben, was in Worten nur schwer zu fassen ist. Zum Helden avancierte im Elfmeterschießen ein weiterer eingewechselter Spieler: Beim insgesamt 22. Elfer bewies der Schweinheimer Jugendspieler Dominik Schreck Nervenstärke wie ein alter Fuchs und schoss den BSC zum Aufstieg in die Bezirksoberliga.
Die ersten 45 Minuten waren Werbung für den Fußball, die auch neutrale Zuschauer mitriss. Beide Mannschaften erspielten sich eine Fülle von Tormöglichkeiten. In der 14. Minute war nach einem Eckball der Knetzgauer per sehenswertem Seitfallzieher die TSV-Führung fällig. Postwendend im Gegenzug ein unwiederstehlicher Antritt von
MarcelHeller, der im Mittelfeld startete, vier Gegenspieler wie Slalomstangen stehen ließ, und erst im Strafraum unfair gestoppt wurde. Den fälligen Foulelfmeter nutzte Michael Staudt zum Ausgleich (16.). In diesem Stil ging es weiter, scheiterte eben noch ein TSV-Spieler an BSC-Schlussmann Matthias Spinnler, so hatte eine Minute später ein Schweinheimer Akteur die Führung auf dem Fuß. Diese sollte in der 25. Minute gelingen, als Andre Gall in einem Tohuwabohu die Übersicht behielt und zum 2:1 abstaubte. Lange währte die Freude nicht, denn ein zweimal abgefälschter Distanzschuss landete in der 35. Minute im Schweinheimer Tor zum 2:2. Nur drei Minuten später reichte eine flache Hereingabe und ein langes Bein eines TSV-Stürmers zum 2:3-Zwischenstand. Und wieder vergingen nur zwei Minuten bis zum nächsten Netzball, als der eingewechselte Christian Rosenberger per Flugkopfball den schönsten Treffer des Tages erzielte.
Nach dieser ersten Halbzeit mussten nicht nur die Spieler, sondern auch die Fans erst einmal durchatmen. Die Trainer hatten ihren Spielern wohl auch mit auf den Weg gegeben, dass drei Gegentore in diesem Spiel eindeutig reichen würden. Dementsprechend defensiver verliefen die zweite Halbzeit und die Verlängerung. Zwar gab es noch vereinzelt Chancen, aber die Hintermannschaften waren jetzt Herr der Lage. So kam es zum Elfmeterschießen, das ein einzigartiges Spiel mit einem Drama krönte. Erst der 22. »Strafstoß« brachte die Entscheidung für Schweinheim, als der eingewechselte A-Jugendliche Dominik Schreck eiskalt blieb und zum 12:11
einschoss.
Aufstellung:BSC Schweinheim: Spinnler – Müller, Erdogan, Gall (ab 77.Schreck), Staudt, van Tran, Zang (ab 37. Rosenberger), Spatz, Ullrich, Ostheimer, Heller. TSV Knetzgau: Geier - Bischoff, Greb, Männer, Reugels,Dümler, Zettelmeier, Durst (ab 106. Warmuth), Finster (ab 65. Knop), Krines (ab 91. Popp), Schindler.
Tore: 0:1 (12.) Schindler, 1:1 (15.) Staudt (Foulelfmeter), 2:1 (24.) Gall, 2:2 (29.) Durst, 2:3 (43.) Finster, 3:3 (43.) Rosenberger. Elfmeterschießen: Spinnler hält, 4:3 Ullrich, 5:4 Ostheimer, 6:5 Heller, 7:6 Staudt, Erdogan verschießt, 8:8 T. Spatz, 9:9 van Tran, Spinnler hält, Müller verschießt,Rosenberger 10:10, Spinnler 11:11, Knetzgaus Torhüter schießt vorbei, Schreck verwandelt zum 12:11.
Zuschauer: 513
Samstag, 15. April 2006
24. Spieltag, Bezirksliga Unterfranken West
BSC Schweinheim - Viktoria Mömlingen 5:4 (1:3)
Wahrscheinlich hat man den Jubelschrei der Schweinheimer Fans noch an der Leiderer Darmstädter Straße gehört, als Andreas Ullrich zum 5:4 einnetzte. Minutenlang applaudierten die Zuschauer nach dem Schlusspfiff beiden Teams, die an diesem Tag, Fußballfeinkost abgeliefert hatten. 90 Minuten ging es hin und her, mit Torraumszenen satt und einer Dramatik, die kaum zu überbieten war.
Schon nach 15 Minuten zappelte der Ball das erste Mal im Netz. Nach einem Eckball von Thomas Spatz verlängerte Zang, und Ullrich stand wieder Mal genau richtig. Auch in der Folgezeit spielten die Schweinheimer wie entfesselt und
hatten beste Einschussmöglichkeiten. Doch nach einer halben Stunde stellten die Mömlinger den Spielverlauf auf den Kopf und trafen zum 1:1. Jetzt ging es ganz schnell und die Viktoria lief dem BSC davon. Zweimal enteilte Kaynar der BSCAbwehr
und traf erst selbst, bevor er mustergültig für Möller auflegte. So stand es dann letztendlich verdient 3:1 für Mömlingen. Doch wer geglaubt hatte, der BSC würde nun den Kopf in den Sand stecken, sah sich getäuscht. Direkt nach dem Seitenwechsel waren die Gäste weiterhin besser im Spiel, doch in der 60
Minute traf Ullrich nach schöner Vorarbeit vom kurz zuvor eingewechselten Debor zum 2:3. Nur eine Minute später war es das Geburtstagskind Stefan Spatz, der einen Kopfballtorpedo in die Maschen hämmerte. In den nächsten Minuten hatte der BSC noch zahlreiche Chancen gar in Führung zu gehen, doch der Mömlinger Torwart Sepik konnte sich mehrmals auszeichnen. Das Fecher Team blieb dran und spielte nach vorne. Von den Gästen war zu diesem Zeitpunkt nichts mehr zu sehen. In der 75 Minute traf Debor dann endlich zur mittlerweile verdienten Führung. Die Freude wehrte nicht lange, denn mit der ersten richtigen Chance in der zweiten Hälfte traf Möller zum 4:4. Doch wieder kämpfte sich der BSC
zurück. Sepik konnte einen Schuss von Lerner nur abklatschen und schon war Ullrich wieder da und erzielte die Führung mit seinem 25 Saisontreffer. Dieses denkwürdige Spiel war jedoch noch lange nicht vorbei. In der Schlussminute lief Stefan Spatz von der Mittellinie frei auf das Tor zu und sein Schuss aus 16
Metern knallte ans Lattendreieck, auf die Linie und raus. Bevor der gute Schiri Marx abpfiff hatte aber auch die Viktoria noch ihre Chancen. Erst klärte Stefan Spatz mit dem Kopf auf der Linie, bevor BSC-Keeper Spinnler den Ball aus dem Strafraum faustete.
Das war Fußball pur und wohl eines der besten Spiele, dass die Bezirksliga bisher gesehen hat.
Aufstellung: Spinnler - Erdogan, Staudt, Müller (79., Rosenberger) - van Tran, Spatz St., Spatz Th., Zang (65., Lerner), Ostheimer, Heller (52., Debor) - Ullrich
Tore: 1:0 Ullrich (15.), 1:1 Kaiser (28.), 1:2 Kaynar (32.), 1:3 Möller (42.), 2:3 Ullrich (60.), 3:3 S. Spatz (61.), 4:3 Debor (75.), 4:4 Möller (79.), 5:4 Ullrich (87.).
Zuschauer: 250